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Video-Codecs in MAGIX Video Pro X

Filmprojekte in MAGIX Video Pro X werden normalerweise als Videodatei ausgegeben, entweder um sie direkt mit einem geeigneten Anzeigegerät zu präsentieren oder um sie auf eine Disc zu brennen bzw. ins Internet zu stellen. Diese Ausgabevorgänge nennt man auch „Datei-Export“ oder „Rendern“. Die Videodatei muss dabei mit einem Video-Codec bearbeitet werden.

Was macht der Video-Codec?

Der Video-Codec ist dazu da, die Dateigröße zu reduzieren. Dies ist immer mit gewissen Einschränkungen bei der Bild- und Tonqualität verbunden, denn anders als bei Audio, das man auch in unkomprimierter Form – z. B. als WAV-Datei – verwenden kann, werden Videodateteien schnell derartig groß, dass eine verlustbehaftete Komprimierung unvermeidlich wird.

Dabei kommt es vor allem auf den Verwendungszweck des Videos an. Videodateien, die im Internet per Stream präsentiert werden sollen, müssen kleiner werden als solche, die für den Blue-Ray-Player vorgesehen sind. Für unterschiedliche Zwecke muss auch der Video-Codec verschieden eingestellt werden.

Export-Voreinstellungen

Einer der großen Vorteile des Exportverfahrens für Profis ist gleichzeitig auch einer der großen Nachteile für Neulinge: Man kann in den Exportdialogen sehr viele Optionen einstellen und dadurch die Ausgabequalität des Videos massiv beeinflussen. Wenn Sie neu in der Materie sind und Ihnen die meisten der Einstellmöglichkeiten nichts sagen, sollten Sie sich immer an die Voreinstellungen halten. Meistens findet man dort eine gute Option, die das manuelle Einstellen der Parameter erspart. In der normalen Ansicht sind aber nur die wichtigsten Voreinstellungen zu finden.

Aktivieren Sie die Option Alle anzeigen, um alle Voreinstellungen zu sehen.

Voreinstellungen Video-Codec

Nun können Sie die vollständige Liste aller verfügbaren Voreinstellungen für den Video-Codec ausklappen.

Voreinstellungen Video-Codec Auswahl

Codec-Enstellungen im Detail prüfen und ändern

Nach der Auswahl einer Voreinstellung erscheinen die damit verbundenen Codec-Einstellungen in der Infoanzeige des Exportdialogs.

Voreinstellungen Video-Codec Info

Sie können diese Einstellungen weiter anpassen. Dazu dient der nächste Bereich im Exportdialog.

Voreinstellungen Video-Codec Export

Auflösung, Bitrate & Co.

Auflösung: Die Auflösung hat direkten Einfluss auf die Dateigröße. Die angezeigte Voreinstellung im Exportdialog ist dieselbe, die auch beim Anlegen des Projekts im Startdialog eingestellt wurde. Erfahrungsgemäß können wir sagen, dass eine Auflösung im DVD-Bereich, also bei PAL von 768 * 576 Pixeln, für eine Wiedergabe am PC-Monitor oder Röhrenfernseher ausreicht. Höhere Auflösungen sind aber besser. Echte HD-Qualität („Full HD“) benötigt eine deutlich höhere Auflösung, nämlich 1920 * 1080 Pixel.

Was tun, wenn man nur ein niedrig aufgelöstes Video hat, aber ein höher aufgelöstes haben will? Theoretisch könnte man im Exportdialog einfach eine höhere Auflösung einstellen. Diesen Vorgang nennt man „Upscaling“: Das Video erhält eine höhere Auflösung, indem vorhandene Bildpunkte vervielfältigt werden. Upscaling bringt allerdings keinerlei Qualitätsverbesserung und hat auch sonst keine Vorteile. Es bläst die Videodatei nur unnötig auf. Die Qualität des Filmmaterials kann nur mithilfe der Optimierungsseffekte verbessert werden, nicht aber durch eine Erhöhung der ursprünglichen Auflösung. Am besten ist es deshalb für eine optimale Qualität, wenn man die Auflösung des Original-Videos einfach beibehält.

Falls man im Projektfenster mehrere Videos mit unterschiedlicher Auflösung kombiniert, kann man die Auflösung des am höchsten aufgelösten Videos beim Export verwenden. Dann werden die niedriger aufgelösten Videos per Upscaling an das hochaufgelöste Video angepasst und das hochaufgelöste Video erleidet keine Qualitätseinbußen. Das kann allerdings dazu führen, dass der Betrachter die Unterschiede zwischen den hochaufgelösten und den niedriger aufgelösten Teilen sehen kann. Dann taucht also plötzlich ein HD-Video mitten in einem gröber aufgelösten Film auf, was künstlich und störend wirken kann. Deshalb ist es im Interesse eines gleichmäßigen Bildes oft besser, lieber die Auflösung eines niedriger aufgelösten Clips zu wählen und alle hochauflösenden Clips herunterzuskalieren. Das führt natürlich zu Qualitätseinbußen bei diesen hochauflösenden Teilen, aber eben auch zu einem homogeneren Film.

Framerate: Die Framerate, auch Bitrate genannt, meint die Anzahl der Bilder pro Sekunde. Sie dürfen sich das wie früher beim Film als Filmrollen vorstellen, bei denen es auch viele einzelne Bilder gab, die durch schnelles Abspielen die Illusion einer flüssigen Bewegung erzeugen. Theoretisch sollten Ihre Zuschauer bereits ab einer Framerate von 16 Frames pro Sekunde (fps) dieses Gefühl bekommen. In Europa hat sich für das Fernsehen und für DVD das PAL-Format durchgesetzt. Dieses hat 25 fps. In den USA und Japan hingegen ist das NTSC-Format Standard. Dieses arbeitet mit 29,97 fps.

Seitenverhältnis: Dieser Wert richtet sich ebenfalls nach den Einstellungen, die Sie im Startdialog getroffen haben. Sie können sie jederzeit unter Datei > Einstellungen > Film ändern. Das Verhältnis der älteren Fernseher und Computermonitore ist 4:3. 16:9 ist das Breitbild-Format. 2.21 ist ein Format von Kinofilmen. Im Normalfall werden Sie auch hier das Seitenverhältnis des Ausgangsmaterials übernehmen.

Interlace-Modus: Interlace wird auch als Zeilensprungverfahren bezeichnet. Hierbei gibt es für jeden Frame zwei Halbbilder. Ein Halbbild besteht jeweils aus jeder zweiten Zeile von Bildpunkten des Ausgabemonitors. Eine Hälfte zeigt also immer alle geraden Zeilen und die andere Hälfte alle ungeraden Zeilen. Der Vorteil dabei: Das menschliche Auge nimmt beide Halbbilder als ein Gesamtbild wahr. Statt 25 Bildern (bei 25 fps) werden dann 50 Bilder gezeigt, was dafür sorgt, dass der Ausgabemonitor wesentlich weniger flackert. MAGIX Video deluxe bietet dazu drei Möglichkeiten:

  • Progressiv stellt das Zeilensprungverfahren aus. Nach dem Export werden nur ganze Bilder angezeigt. Diese Option sollte man wählen, wenn man z. B. AVCHD-Material verwendet, das nicht mit Halbbildern arbeitet.
  • Interlace (top field first) und Interlace (bottom field first) schalten das Zeilensprungverfahren ein. Dies empfiehlt sich vor allem, wenn Ihr Export an einem Fernseher wiedergegeben werden soll. Top field first bedeutet, dass das erste Bild aus den ungeraden Zeilen und Bottom field first, dass es aus den geraden Zeilen besteht. Sie sollten diese Option aber nur dann ändern, wenn das Bild nach der Ausgabe am Rand ausfranst. MAGIX Video Pro X ermittelt im Normalfall die richtige Einstellung für Ihr Material.
  • Medien lässt Sie auswählen, ob Sie Video und Audio gemeinsam oder nur das Bildmaterial exportieren möchten.

Erweiterte Codec-Einstellungen

Neben den soeben besprochenen Optionen gibt es auch noch Erweiterte Einstellungen des Video-Codec. Klicken Sie dazu im Exportdialog auf Erweitert

Erweiterte Video-Codec Einstellungen

Im Normalfall ist es ratsam, diese Einstellungen so zu belassen, wie sie sind, und allenfalls die Kodierqualität zu ändern. Dabei gilt immer: Je größer die Qualität, desto größer ist auch die ausgegebene Datei.

Erweiterte Video-Codec Einstellungen

Anhand der Bezeichnungen ganz oben im Dialog können Sie sehen, dass beim MPEG-4-Export zwei verschiedene Codecs zum Einsatz kommen: H.264 für das Bild und AC3 für den Ton.

Was genau ist eigentlich ein Codec? Unter einem Codec versteht man das Kompressionsverfahren, mit dem Video oder Audio zusammengepackt werden. Manchmal wird zugleich auch das Dateiformat gemeint, zum Beispiel bei WMV (Windows Media Video): Hier sind die Bezeichnungen für Dateiformat und Codec identisch. Aber auch hier können verschiedene Versionen des Windows-Media-Codec ausgewählt und eingestellt werden.

Erweiterte Video-Codec Kodierqualität

Leider ist es unmöglich, die optimalen Einstellungen für die Video-Codecs anzugeben. Es gibt zu viele Möglichkeiten, die vom Verwendungszweck und vom Material abhängen. Wie gesagt ist es ratsam, die Voreinstellungen zu verwenden und den Rest zu ignorieren. Wenn Sie trotzdem experimentieren wollen, erstellen Sie für Ihre Experimente am besten ein separates Projekt, das nur wenige Sekunden Ihres eigentlichen Films enthält, und exportieren Sie es dann mehrmals mit verschiedenen Einstellungen, um die Ergebnisse zu vergleichen.

Der Video-Codec H.264 (auch AVC)-Codec, der bei MPEG-4 zum Einsatz kommt, ist für alle Materialtypen gut geeignet und für hohe Bildqualität empfehlenswert. Wir stellen ihn hier etwas genauer vor. In seinen Erweiterten Einstellungen finden sich zusätzlich zu den oben erläuterten Optionen noch folgende:

Auswahl Media Codec

Bitraten-Modus

  • Modus Konstant: Es wird exakt der eingegebe Wert verwendet, somit lässt sich die Größe des Videos genau berechnen.
  • Modus Variabel: Die hier eingetragene Bitrate wird annähernd im Durchschnitt im Video verwendet, sie gilt also als Richtwert. Daher lässt sich die Größe des zu exportierenden Videos nur schätzen.


Durchschnittliche Bitrate: Die Bitrate gibt an, wie viel Daten pro Sekunde im Video (bei Abspielgeschwindigkeit) gespeichert sind. Somit ist Bitrate der entscheidende Parameter, wenn es um den Speicherplatz und Qualität des zu encodierenden Videos geht. Mehr Bitrate bedeutet mehr Qualität, aber auch größere Dateien.

Maximale Bitrate: Gemeint ist die maximale Bitrate, die in dem Video-Stream vorhanden sein soll, also die maximale Anzahl Bits, die einem Dekoder pro Sekunde übergeben werden darf. Diese Option ist nur im Modus „Variable Bitrate“ verfügbar.

Profile: Profile definieren, welche Merkmale des Encoders unterstützt werden.

Level: Das Level bestimmt, welche Bitrate und Auflösung für das Video zulässig sind.

Hardwarebeschleunigung: Damit lässt sich der Encodieraufwand bedeutend verringern. Bei der Erzeugung von MPEG-4-Dateien werden dann nur die Teile des Films neu encodiert, die im Programm verändert worden sind (z. B. durch Video Cleaning oder Effekte). Die im Film enthaltenen Videodateien müssen das gleiche Format haben, d.h. in Bitrate (variabel oder konstant), Bildauflösung und Videoformat übereinstimmen.

Smart Copy: Hierbei geht es darum, MPEG-4-Videomaterial z. B. von der AVCHD-Kamera ohne Effektbearbeitung und zusätzliches Material, nur mit Schnitten zu bearbeiten und gleich weiter z.B. auf eine Disc zu brennen. Dann kann mit Smart Copy sehr viel Zeit gespart werden. Dieser Spezialmodus erlaubt es, das MPEG-4-Material des Quellmediums ohne jeglichen Encodieraufwand für das Zielmedium zu übernehmen und damit die Encodiergeschwindigkeit extrem zu beschleunigen. Das Videomaterial darf dazu aber keinerlei Bearbeitungen aufweisen, nur harte Schnitte (ohne Blenden) sind erlaubt. Diese werden auch nicht framegenau ausgeführt, sondern finden immer an den nächsten GOP-Grenzen statt. Daher sollten Schnitte etwas großzügiger angelegt werden.


MAGIX Video Pro X liefert mit MPEG-4 einen besonders leistungsfähigen und zeitgemäßen Video-Codec, um Ihr Videomaterial optimal zu exportieren. Neben MPEG-4 werden in MAGIX Video Pro X aber auch noch andere Formate angeboten, z. B. Windows Media, Quicktime Movie oder MPEG-2, das auf DVDs zum Einsatz kommt. Viele der oben beschriebenen Optionen finden sich so ähnlich auch bei den anderen Codecs. Die variable Bitrate lässt sich z. B. auch im WMV-Exportdialog einstellen. Detaillierte Informationen für alle Codecs finden Sie im Internet oder auch in der Programmhilfe, die Sie mit der Taste F1 aus dem Programm heraus erreichen.

MAGIX Video Pro X


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